FCN-Fanverband: 14/2014

Quo Vadis 1. FC Nürnberg

Wenn sich der Gegner alles erlauben kann und man selbst wegen jeder Kleinigkeit in die Schranken gewiesen wird, da fehlen einem die Worte. Die Mannschaft ist nicht „auf Schalke“ abgestiegen! Bereits in den vier vorausgegangenen „Endspielen“, da wo es um die Wurst - sprich Punkte - ging, wurde der Weg in die 2. Liga frei geschaufelt. Club ohne Herz, ohne Leidenschaft und ohne absoluten Siegeswillen, um doch noch nach dem letzten Strohhalm zu greifen. Mit dem Erreichen der Relegationsspiele hat anscheinend jeder einzelne Spieler weggehört. Fehlanzeige, für den Club alles geben, sieht anders aus! Gegen den FCN reichte Hannover 96 eine durchschnittliche Leistung, um im Frankenstadion drei Punkte einzufahren. Vom Trainer war zu hören, dass die Mannschaft es jetzt endgültig verinnerlicht hat um was es geht. Angeblich wurde auf dem Weg zum Stadion die Club-Hymne gespielt?

 

Der bereits angesprochene Relegationsplatz wurde in fünf Meter Entfernung auf dem Silbertablett serviert. Man hätte nur diese fünf Meter des dornenreichen Weges, Spiel gegen Hannover 96, gehen müssen und zugreifen. Fehlende Charakterstärke und fehlende Qualität im Mannschaftskader haben dies verhindert. Der letzte Idealist sollte nun erkannt haben, dass im heutigen Profifußball eine Söldnermentalität eingekehrt ist, und die Gedanken längst beim nächsten Verein sind.
Tradition, die vor Jahrzehnten erspielt wurde, zählt heute nicht mehr und die Marke 1. FC Nürnberg ist ziemlich ramponiert. Schließlich hält man ja fast alle Negativsuperlative in der Bundesliga. Vereine wie Mainz 05, SC Freiburg, Hannover 96, die eigentlich keine besseren Rahmenbedingungen haben, sind mittlerweile enteilt. Der FC Augsburg und der grünweiße Nachbar sind auf dem besten Wege dazu. Ein Abgleiten in die Bedeutungslosigkeit sollte auf jeden Fall verhindert werden. Traditionsvereine, wie z. B. Kickers Offenbach, Rotweiß Essen oder SV Waldhof sollten als warnende Beispiele dienen. Alle Nachwuchsmannschaften, incl. U23 des oft belächelten grünweißen Nachbarvereins, stehen in der Tabelle vor dem Club. Dies sollte einen Denkanstoß geben.
Nun ist es Zeit für eine Zäsur in allen Bereichen und es sollten wirklich alle Steine umgedreht werden. Gedanken über ein neues Stadion sollte man schnellstens ad acta legen und alle Kraft bündeln, dass man nicht, überspitzt ausgedrückt, zukünftige  Heimspiele auf der Bezirkssportanlage in Langwasser austragen kann. Slogans wie "Ich bereue diese Liebe nicht" oder "Wir sind der Club" sind zwar lobenswert, aber längst nicht so treffend, wie der Klassiker von Klaus Schamberger, "Der Club ist ein Depp". Für mich, die treffendste Aussage seit der Steinzeit, von deren Unwahrheit ich mich so gerne überzeugen lassen würde. Ein desillusionierter Glubbfan, der es wider jede Vernunft bleiben wird.


MfG

Peter Zeitler
Nopitschstraße 32
90441 Nürnberg

Kommentare:
 

Glubliesl schrieb am Montag, 02.06.2014 um 22:43 Uhr

Hi, Peter,
Superbericht. Du triffst genau den Nagel auf den Kopf. Alles nur Legionäre, oder?

 

Thomas schrieb am Dienstag, 03.06.2014 um 00:00 Uhr

Danke für deine treffenden Wort.

Der Club scheint es wohl nie zu lernen. Keiner ist sich offenbar der Bedeutung für die Region und uns Franken bewußt. Immer das gleiche Lied beim FCN. Die Fans, die Region - einfach unbezahlbar. Eine Schande, dass der Glub das offenbar nicht zu schätzen weiß und alles erdekliche daran gesetzt hat, die Klasse zu halten.
Neuzugänge aus WOB - Nein Danke!