Ich mag nicht mehr! Ich habe die Schnauze voll!

Ich mag nicht mehr! Ich habe die Schnauze voll!

 

Ich wollte mich eigentlich noch nicht zu Wort melden und manche werden sich fragen, was diese Überschriftzeile soll. Hat doch die Mannschaft unseres FCN Moral gezeigt, zweimal einen Rückstand ausgeglichen und im Elfmeterschießen die Nerven behalten. Wir sind im Pokal eine Runde weiter und nach dem wie fragt bald keiner mehr. Ein Drittligist kann schließlich auch Fußball spielen und hat schon manch Arrivierten zu Fall gebracht. Was mich aufbringt sind die Begleitumstände um das Pokalspiel. Ich bin 73 Jahre alt und war mit 9 Jahren erstmals bei einem Erstligaspiel, besuche also seit 64 Jahren live professionelle Fußballspiele. Früher fast immer mit zunehmenden Alter weniger und glaube, dass trotzdem eine stattliche Anzahl zusammengekommen ist. Interessieren tue ich mich für mehrere Sportarten doch Tabellenplatz 1 hatte immer der Fußball. Ausschreitungen und unschönes Szenario musste ich jedoch nur beim Fußball erleben und habe für mich beschlossen für den Rest meines Lebens auf Stadionbesuche zu verzichten. Sollte sich die Szenerie in deutschen Stadien ändern, wo mir jedoch der Glaube fehlt, kann ich meine Entscheidung jedoch überdenken. Natürlich spreche ich von keiner "Nürnberger Problematik" sondern von einer republikweiten Erscheinung die nicht erst frisch ist sondern schon länger besteht. Um die frischen Vorkommnisse zu zitieren. Natürlich war in Rostock zu Ausschreitungen auch die heimische Komponente nötig, noch sind mir die Ausschreitungen in Dortmund unter Federführung von "Herthafans" in frischer Erinnerungen und die unsäglichen Schmähungen die sich ein Dietmar Hopp ausgesetzt sah habe ich auch noch nicht vergessen und die Auflistung ließe sich noch beliebig weiterführen. Ich bitte die Betroffenen einfach nur darüber nachzudenken. Hat es sich rentiert vom Süden bis in den hohen Norden zu fahren nur um die Rostocker Innenstadt kennenzulernen. Macht es überhaupt nichts wenn man wie offensichtlich über 300 "Schlachtenbummler" vorzeitig die Rückreise antreten muss ohne ein Spiel gesehen zu haben und wie viel hat man seiner Mannschaft Unterstützung geben können auf der Autobahn nach Süden. Was könnten eventuell für Einige noch für Folgen auftreten können, falls man ihnen Delikte wie z.B. Landfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, vorsätzliche Körperverletzung, Sachbeschädigung und ähnliches vorwirft und Sanktionen zu erwarten sind. Fans tun eigentlich nur etwas was ihrem Verein nützt und war das hier der Fall. Ich bitte inständigst einfach nur einmal darüber nachzudenken. Ich werde mich zukünftig nicht dem Rhönradturnen oder der Rhythmischen Sportgymnastik zu wenden sondern mein Interesse am Fußball behalten und im Falle des 1. FCN mich auf die bewegten Bilder im TV und auf Trainingsbesuche, sowie Studium von Printmedien beschränken. Meinen Bedarf an Livefußball kann ich auch im Amateurlager abdecken. Ich bin kein Phantast der glaubt dort könnten keine unsachlichen oder beleidigten Kommentare oder gar Gewalttätigkeiten vorkommen, denn auch dort menschelt es. Bei Zuschauerzahlen von 50-70 sind jedoch keine Spezialeinheiten in Hundertschaften nötig, sondern eine Streifenwagenbesatzung würde wohl die Ruhe wieder herstellen können. Ich habe niemals ein Hehl daraus gemacht kein Freund von totaler Kommerzialisierung und Plastikclubs wie Leipzig und Hoffenheim, sowie von Werksclubs wie Leverkusen und Wolfsburg zu sein. Deshalb habe ich auch durchaus Verständnis für Widerstand gegen den DFB von bestimmten Fangruppierungen und frage mich nur ob die Art und Weise zielführend ist. Sollte in der Fangemeinde die Meinung vorherrschen ich wäre ein Nestbeschmutzer der nicht würdig ist sich in Kolumnen auf der Webseite des Fanverbandes zu Wort zu melden, so könnte ich dies natürlich auch unterlassen. Es lag mir einfach auf dem Herzen.

 

Mit sportlichem Gruß ein kritischer Clubfan.

Peter Zeitler