Zeit für ein Zwischenfazit

Zeit für ein Zwischenfazit

 

Ich melde mich bewusst nicht nach jedem Spiel zu Wort, sondern warte gerne etwas ab um zu erkennen in welche Richtung die Entwicklung hin geht. Nachdem nun ein Viertel der Saison gespielt ist halte ich ein Zwischenfazit für angebracht. Ich gebe ja zu irgendwie einen Hang zur Nostalgie zu haben und habe mich vor dem Spiel gegen Hoffenheim gedanklich um 30-40 Jahre zurückversetzt. Hätte man mir damals erzählt, dass der Club ein Pflichtspiel gegen TSG Hoffenheim zu spielen hat, so hätte ich wohl angenommen es handelt sich um ein DFB-Pokalspiel gegen einen Dorfverein. Richtig ist jedoch, dass es sich heute um ein Bundesligamatch handelt zwischen einem Aufsteiger und einem Champions-Liga-Teilnehmer und die Tradition nicht Favorit ist. Der Aufstieg des Dorfclubs durch einen schwerreichen Mäzen ist genauso wie wenn in früherer Zeit der Fürther Rundfunkmodul Max Grundig sein Herz für MTV Fürth entdeckt hätte und den Verein so lange subventioniert hätte bis er in der Bundesliga angelangt wäre, was damals undenkbar war. Das Spiel verlief in der ersten Halbzeit für uns gut mit einer 1:0 Pausenführung. Hätte man ein 2:0 nachlegen können hätte man eventuell Gewinnchancen gehabt. In der zweite Hälfte legte der Gast eine Schippe drauf und wir waren klar unterlegen. Die bessere Mannschaft hat ganz einfach gewonnen und man konnte unserem Team kaum Vorwürfe machen. An diesem Wochenende kreuzte mit Eintracht Frankfurt ein Team auf, dass einen Lauf hatte und unserem Mitaufsteiger Düsseldorf mit 7;1 zerlegt hatte. Trotz einiger Verletzungsprobleme lieferten wir eine couragierte, respektable Leistung ab die verdienterweise mit einem 1:0 Sieg belohnt worden wäre, hätten wir nicht in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen müssen. Für mich läuft die Saison nicht überraschend ab. Wir könnten drei Punkte mehr haben wenn wir in Berlin den Elfmeter verwandelt und das Spiel gegen Frankfurt über die Zeit gebracht hätten. Es hätte auch schlechter laufen können, siehe Düsseldorf. Wenn uns der Klassenerhalt gelingen soll, müssen wir Klatschen wie gegen Dortmund und Leipzig künftig vermeiden wegen der negativen Auswirkungen auf Moral und Torverhältnis. Außerdem ist es zwingend nötig auch einmal auswärts und gegen vermeintlich stärkere Gegner zu punkten. Am besten wäre es gleich gegen Augsburg anzufangen und gegen Stuttgart nachzulegen. Mein Zwischenfazit lautet also, leicht wird der Klassenerhalt nicht, aber unmöglich ist er auch nicht. Also weiterkämpfen und hoffen.

 

Mit sportlichem Gruß ein kritischer Clubfan.

Peter Zeitler