Tragik in letzter Minute und sonstiges "Belangloses"!

Tragik in letzter Minute und sonstiges "Belangloses"!

 

Ich habe ja angedroht mich erst mit einem Kommentar zum Spiel  wieder zu melden wenn unser Club wie eine brasilianische Weltmeistermannschaft spielt. Dies hat sie zwar nicht getan, aber der Auftritt gegen den VfB Stuttgart war aller Ehren wert. Deshalb meine Meinung dazu. Für mich war es, zumindest in der ersten Halbzeit, die beste Saisonleistung und nach dem Schock der beiden schnellen Gegentore fand man auch wieder ins Spiel. Auf dem Platz stand eine junge "Fast-No Name-Elf" garniert mit einigen Routiniers. Möglicherweise sind solche, oder diese, Spieler unsere Zukunft wenn nicht ein "Scheich" mit unendlich Kohle auf den Plan tritt, aber sollte man das wollen? Umso tragischer war der "Last-Minute-KO", denn ein Remis hatte man mindestens verdient. Die Siege gegen Karlsruhe und Aue hatten natürlich Auswirkung auf die Tabelle, aber die Mannschaft spielerisch und mental sicher nicht weitergebracht. Heute war dies anders, wie Trainer Köllner auch in der PK anmerkte. Aus dieser Begegnung kann man für die Zukunft positives entnehmen und wird die Mannschaft in der Entwicklung weiterbringen. Mich hat das Spiel an eine Begegnung aus vergangener Zeit, für junge Clubfans Steinzeit, errinnert. Beim Club gab es einmal eine Spielerrevolte, die den Rausschmiss mehrerer Akteure zur Folge hatte. Man musste daraufhin mit einer ähnlichen "No Name-Elf" in Aachen antreten und hat zwar verloren ist aber bravorös aufgetreten. Dies war die Geburtsstunde einer, für unsere Verhältnisse, großen Mannschaft. Warum sollte sich die Geschichte nicht wiederholen. Nun jedoch zum "belanglosen Teil" meiner Kolumne. Endlich hatte man wieder einmal ein gut gefülltes Stadion und die Stimmung war, abgesehen vom starken Gästeblock, verbesserungsfähig. Was an Anfeuerung kam war weitgehend aus der Nordkurve, aber nicht aus dem Bereich der "selbsternannten Stimmungsgiganten", dort herrschte vornehme Stille. Fast hätte ich es vergessen, habe es jedoch schon einmal früher thematisiert. Die "Edelfan-Gruppierung" befindet sich ja im Stimmungsmache-Boykott und unterlässt jeglichen "Support"! Zweimal habe ich sie aber doch bemerkt, durch ein einschlägiges Spruchband und Missfallenskundgebungen bei der Einwechselung des ehemaligen Spieler Ginczek. Für mich ist es unverständlich sich nach dem herrlichen Tor von Teuchert nicht euphorisch zu freuen! Für mich ist es genau so unverständlich wenn man nach dem Doppelschlag kurz nach der Halbzeit, mit der Folge der dann brodelnden Gästekurve, dieser jungen Mannschaft Unterstützung versagt wo sie am nötigsten gebraucht wurde. Ich finde dies einfach peinlich, mit echter Fankultur unvereinbar und mir braucht niemand mehr plausibel zu machen, dass es sich hier um Fans handelt. Wen will man treffen, den 1. FCN im Gesamten, die für die Stadionorganisation Verantwortlichen, Herrn Bornemann persönlich, den DFB, die DFL, die Stadt Nürnberg, die Staatsmacht in spezieller Form der "Bullen", die andersdenkenden Stadionbesucher, alle zusammen oder einige? Ich weiß es nicht, weiß aber sehr wohl, dass man mit Sicherheit die 11 Mann im roten Trikot auf dem Grünen Rasenrechteck  trifft. Wie täte unser Kaiser, wenn  er sich noch öffentlich äußern würde, sagen "Schau mer mal, wies weitergeht"! Auf dem Weg zum Stadion wurde mir eine "Edelfan-Publikation" überreicht die mir durchaus nicht unbekannt ist nur fand ich sie immer sonst, meist  schon verschmutzt, am Fußboden. Hierzu habe ich mich auch schon geäußert und auf die in unserer Gesellschaft möglichen Vielfalt der Meinungsäußerung hingewiesen. Man muss Meinungen nicht teilen, sich eigene bilden, andere tolerieren. Genau daran will ich mich halten. Das Vokabular ist für mich drastisch und nicht immer geschliffen. Trotzdem fand ich zwei bemerkenswerte Dinge. Den klugen Satz. "Hat dieses Land echt keine anderen Probleme als Fußballfans"? Doch hat es, jede Menge aber auch die Fußballfans! Mit großer Selbstverständlichkeit wird der Begriff "Max-Morlock-Stadion" benutzt. Hoffentlich geht man auch in den eigenen Reihen beim finanziellen Beitrag bis an die Obergrenze der Belastung damit der Begriff auch amtlich wird. Da man ja im verbalen Umgang mit anderen Personen und Organisationen auch nicht zimperlich ist wird man bestimmt auch etwas vertragen. Vielleicht denken jetzt manche, spinnt er jetzt total, aber ich nehme eben gerne bildliche Beschreibungen wenn ich etwas ausdrücken will. Im Bodensee bei Unteruhldingen gibt es weltberühmte Pfahlbauten, also Holzhütten die auf in den Bodensee gerammten Pfählen errichtet sind. Pfähle werden bei uns auch als Pfosten bezeichnet und es gibt bestimmt auch bei uns jede Menge "Vollpfosten"! Würde man die auch in den Bodensee rammen könnte man bestimmt noch zweimal so viele Pfahlbauten errichten.

PS: Das hat mich auch geärgert. Was hat Raphael Schäfer bei seinem Jahr in Stuttgart verbrochen, damit er bei jedem Ballkontakt von den "Schwaben" so gnadenlos ausgepfiffen wurde. "Vollpfosten" sind also überregional vorkommend.

 

 Mit sportlichem Gruß ein kritischer Clubfan.

Peter Zeitler