Ein neues Kapitel in der Trainerhistorie unseres Clubs!

Ein neues Kapitel in der Trainerhistorie unseres Clubs!

 

Die Naturgesetze der Physik und die Regularien des Profifußballs sind nicht außer Kraft zu setzen und haben auch beim Club oft genug gegriffen.  Diesmal lief es aber etwas anders. Nicht der Schleudersitz wurde betätigt sondern die neue moderne Variante kam zu Anwendung. Bei der Chance  eine "schönere Braut zu finden" wurde wieder einmal ein Vertrag einfach ignoriert. Das scheint auch bei der Trainerzunft Normalität zu werden. Verträge scheinen auch hier nur noch da zu sein im Falle der "Beurlaubung" weiter Geld zu beziehen oder dem nicht mehr "geliebten" Verein wenigstens ein finanzielles Trostpflaster zu garantieren. Wieder einmal ist ein Trainer Geschichte. Seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 war vom Genre der Trainer das gesamte Spektrum bei unserem Traditionsverein bereits tätig.  Vom Erstbenutzer eines Schleuderstuhls Herbert Widmayer, bis zum schnellflüchtigen Boba Mihailovic. Vom Weltmann und Cashmereschalträger Arie Haan bis zum rustikalen Rod-Stewart-Verschnitt Gertjan Verbeek. Vom autoritären Kasernenhofschleifer Max Merkel  bis zum sympathischen Gutmenschen Michael Wiesinger. Vom spröden, farblosen Willi Reimann bis zum ehrlichen, biederen Willi Entenmann. Vom introvertierten und schweigsamen Heinz Höher bis zum kauzig, kultigem Hans Meyer, bei dem die Qualität seiner Arbeit genauso hoch war wie sein Entertainer-Potenzial.  Von intellektuell angehauchten Michael Oenning bis zum sachlich, nüchternen Dieter Hecking.  Die schillernde Figur Felix Magath durfte sich beim Club Sporen verdienen und auch der gar nicht nach Franken passende Thomas von Heesen  versuchte sich am Valznerweiher.  Sogar zwei "Bayern-Ikonen" wie Rainer Zobel und Klaus Augenthaler durften es probieren. Auch der nicht unsympathische eloquente Franzose Valerien Ismael konnte sich als  Cheftrainer erfolglos versuchen.  Die Reihe könnte man beliebig fortsetzen. Dass auch einmal ein Horst Heese, ein Punktesammler nach Einhörnchenart Udo Klug, ein Rudi Kröner,  ein Heinz Elzner oder eine Club-Ikone wie Zapf Gebhardt, sowie ein Gaudibursche wie Tschik Caijkovski oder eine "Eintagsfliege"  wie Jeff Vliers auch in diese Reihe gehören werden viele gar nicht wissen.  Nun ist also eine neue Facette hinzukommen, ein Eidgenosse, Rene Weiler sollte es also nun richten und hätte es auch fast  geschafft. Dass er die Chance ergreift einen wesentlich attraktiveren Verein als unseren Club zu übernehmen, sollte man ihm nicht übel nehmen. Er war schließlich immer ehrlich, hat auf Treuebekenntnisse verzichtet und ordentliche Arbeit geleistet. So sind nun mal die Realitäten, wie wir ja mittlerweile wissen bedient sich bei den Trainern fast jeder bei jedem und unser Club eben jetzt auch bei einem Schwächeren. Alois Schwartz ist also der neue Mann. Zugegeben kein großer Name, aber das waren Klopp und Tuchel, sowie Weinzierl und Schuster  auch einmal nicht, der jedoch eine faire Chance verdient. Ein allzu großes Risiko scheint er nicht zu sein, da er einen soliden Ruf hat und ja auch schon andere Vereine bereits interessiert waren. Es ist durchaus möglich, dass der Vorstand keine schlechte Wahl getroffen hat  und er zu "unserem Club" passt. Wie sagt der Franke: " Schau mer amol und dann sehng mer scho, a Mourinho odder der Pep wärn ja suwiesu net kummer"! Vielleicht bleibt einer mal länger und benützt den Club nach ordentlicher Arbeit nicht als Sprungbrett wo anders hin. Um auf ein Sprichwort "Neue Besen kehren gut!" zurückzukommen. Oft wünscht man sich, dass ein Sprichwort sich nicht bewahrheitet, jedoch in diesem Falle sehr. Die Geschichte hat gelehrt, dass Trainerwechsel durchaus Anfangserfolge bringen, aber sie sind leider auch nicht immer von Dauer.

 

Mit sportlichem Gruß ein kritischer Clubfan.

 

Peter Zeitler